MONOCHROME
Monochrome sind Ergebnis einer langwierigen Metamorphose. Wie viele Bands spielt die ehemalige Hardcore-Formation ihre ersten Gigs in verranzten Jugend-und Kulturzentren. Der Fünfertrupp aus Sindelfingen fegt dabei als Dawnbreed selbst aus Amerika angereiste Hauptacts von der Matte.
Schon früh zeigen die Jungs aber Interesse an Indie-und Popelementen und verweben sie, wann immer es passt, in den eigenen Sound. Nach sechs Jahren mit sechs Singles und einem Album, fordert die stilistische Entfremdung vom Urzustand eine elementare Veränderung.
Mit der Hinzunahme eines Saxophonisten entsteht bei einem Konzert in Stuttgart 1997 zunächst eine Zwischenform, das Dawnbreed/Monochrome-Collective. Schließlich öffnet der Einsatz einer Sängerin endgültig die Schleusen für die Popmusik und die Band lässt sich diese Gelegenheit nicht zweimal bieten. Im Jahr 2000 verabschieden sich Dawnbreed mit einer letzten Veröffentlichung. Von jetzt an gibt es nur noch Monochrome.
Die kämpfen in ihren Anfängen jedoch mit Umstrukturierungsproblemen: Schlagzeuger geben sich die Klinke in die Hand, man tauscht die Sängerin aus und wechselt das Label. Kein Wunder also, dass aufgrund der allgemeinen Identitätsverwirrungen von 1996 bis 2000 unter beiden Bandnamen releast wird. Zu guter Letzt finden sich sechs Leute als Monochrome zusammen, drei davon lassen die Dawnbreed-Ruinen hinter sich. Mit Marc Calmbach und Lisa von Billerbeck kommt der Gesang nun stereo, Helm Pfohl und Marten Thielges agieren als Gitarrenduo, Dominik Thomann begleitet am Bass und Chris Specker gibt den Takt an.
So lieb sich Monochrome auch haben, zusammen wohnen wollen sie trotzdem nicht. Diesen Schluss erwecken jedenfalls die Heimatstädte der Bandmitglieder: Stuttgart, Berlin, Zürich und Basel. Damit diese Fernbeziehung funktioniert trifft sich das Sextett einmal im Monat wahlweise im Proberaum in Stuttgart oder in Basel. Um neue Ideen bei diesen seltenen Gelegenheiten sofort zu konservieren, nehmen Monochrome jede Probe auf Band auf. Daheim basteln die Jungs und das Mädel weiter an den Songschnipseln, schicken sie via Internet hin und her, und irgendwann entsteht ein vollständiges Lied.
Genauso aufwändig erweist sich die Gestaltung der Monochrome-Releases. Denn anstatt sich an den finanziell veranschlagten Rahmen des Labels zu halten, besteht die Formation auch äußerlich auf die künstlerische Umsetzung ihres Liedguts. Für Artwork-Sperenzchen wie Prägedruck oder Mattlackierung schlachten Monochrome oft ihr eigenes Sparschwein.
Als Ergebnis dieses mühsamen Entstehungsprozesses liegt mit Monochromes zweiten Album 2005 „Éclat“ vor. Lisa bekommt dabei gesangliche Unterstützung von einer Kollegin aus Berlin, die sich Miss Kenichi nennt. Und auch eine Dame aus Lyon namens Mathilde Spiry beteiligt sich lautstark.
Drei Jahre später folgt mit „Caché“ das dritte Studioalbum der Combo. Für Lisa, die bereits 2005 wieder ausgestiegen war, steht jetzt Kate Complikate am Mikro.
Ihren DIY-Grundgedanken gibt die Band aus dem Süden nie wirklich auf – mit Erfolg: Anno 2014, erscheint der Fünftling „Unità“. Über zehn Jahre nach ihrem Ausstieg kehrt für „Unità“ Sängerin Ahlie Schaubel bei zwei Stücken zurück. Auch Miss Kenichi, Katharina Puscher (Melody La La) und Laura Lopez Castro sind am Mikro zu hören.
Monochrome haben zu diesem Zeitpunkt zwei US-Touren und einige hundert Konzerte in Europa auf dem Buckel – und neben den fünf Alben zahlreiche Singles und EPs in der Tasche. Das Geheinmis ihres Erfolgs? Da lassen wir doch mal ein Promosheet zu Wort kommen: „Hardcore im Herzen, Punk in den Beinen und Pop auf den Lippen“.
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