BARSEROS
Die „Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band“-Platte des Punk Rock ! Mit den besten deutschen Texten seit Ewigkeiten. Produziert von Kurt Ebelhäuser (BLACKMAIL).
Für den Erfolg über Nacht braucht es zehn Jahre, sagt der Volksmund. Nun scheint bei BARSEROS beides noch nicht ganz erreicht zu sein. Weder besagte Zeitmarke noch das vermeintliche Ziel des „Durchbruchs“. Das ist auch gar nicht wichtig, können sich die fünf aus dem Rheinland doch auf die Bestätigung einer seit Ende der Neunziger stetig gewachsenen Fangemeinde stützen. Das liegt nicht zuletzt an dem gewaltigen Output dieser Band. Im Geiste des „Do-it-yourself“ veröffentlicht BARSEROS mehrere Tonträger, die auf unzähligen Konzerten dem Publikum feil geboten wurden, und schon bald reproduziert werden müssen. Die Nachfrage übersteigt das Angebot. Schon seit ihren Anfangstagen beschallen Barseros unermüdlich fast sämtliche Juze und Ajzs der Republik und des Umlands. Neben zahllosen Auftritten mit den Brüder-Bands der Heimat, Bubonix, Hammerhead oder Karate Disco standen sie bis dato auch schon mit Urgesteinen des Punks wie den Buzzcocks, US Bombs, Marky Ramone, GBH oder aber Bands wie Tomte auf der Bühne. Das Repertoire reicht von Hardcore über markante Punkrocksongs und sogar einige geschickte Balladen. Power und Härte paaren sich mit einem unbedarften Mut zur Melodie und einer hoffnungslosen „Fuck-you-Attitüde“, doch immer ohne sich selbst zu ernst zu nehmen und gerade deshalb schlicht sympathisch. Barseros schreiben Lieder, die verliebt sind, ohne in Gefühlsduselei zu ersticken. Direkt und hart, ohne auf den Granit der Stumpfheit zu stoßen. Denn sie sind auch smart und verzichten dabei trotzdem auf lyrische Schnörkel oder kryptische Faselei. Eine Art Kopf-Herz-Eier-Konglomerat vielleicht? In den Abhandlungen der Alltagstücken oder scheinbaren Nichtigkeiten und Nebensächlichkeiten des Lebens findet man nicht selten sich oder seine (mitunter so verhassten) Mitmenschen wieder. Es geht um Maloxaan, Populärkultur, Typen, die beim Einkaufen Gangster-Rap über ihre Handys hören oder sich hoffnungslos bei Neckermann verschulden, Rudolph Prack und die eigenen Defizite des sozialen oder romantischen Miteinanders. Bands, die gekonnt Geschichten erzählen können, gibt es einfach zu wenig in Deutschland. Glücklicherweise zählen Barseros dazu.