JOHANN VAN DER SMUT

Johann van der Smut ist weder ein holländischer Liedermacher, noch ein belgischer Stuntman und am Ende doch beides irgendwie. Johann van der Smut ist die Dreieinigkeit dreier junger Männer mit Wut und System. Mit dem Gefühl des Liedermachers und zielgenauen Gewalt des Stuntman schreien sie uns ihre sanften Parolen in die offene Brust. Ihre nun erscheinende Debüt-Single ›23 Grad‹ ist nüchterne Bestandsaufnahme und hymnisches Loblied zugleich. Und es ist seit langem die schönste sich selbsterfüllende Prophezeiung wenn Sänger Max König vom Moment singt, der alles wieder gerade rückt, und ein ebensolcher im gleichen Moment passiert.
Wo haben die denn ihre Gitarren hangen? Ihre Haarstrahnen? Ihre Parka? Warum klingt das alles so luftig, und das trotz deutschsprachiger Texte?! Kurz: sind wir denn hier in Grosbritannien, und wenn nicht: durfen die das uberhaupt? Sie durfen ! Die Post-Punk Tanzbarkeit und Flirrgitarren konnen sie ja schlieslich auch. Man ist geneigt zu glauben, dass Vati und Mutti in der sauerlandischen Einode damals nichts anderes als die erste Gang Of Four LP zur Hand hatten, um das Kind morgens aus dem Bett zu kriegen. Eine Platte, alter als alle Bandmitglieder, welche diese doch mit der frischen Luft zwischen A45 und A46 eingeatmet zu haben scheinen, so muhelos, wie sie sich auf „Berg“ durch 10 Songs tanzeln.


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